Donnerstag, 25. Oktober 2007

Der Fluss Jordan


Gemälde: Taufe Christi, Miniatur aus dem Hitda-Evangeliar, um 1020

Der Jordan (sinngemäß „der herabsteigende Fluss“) ist ein Fluss im Nahen Osten.
Seit der israelitischen Landnahme bildert der Jordan die Grenze Israels zu den „Völkern“. Sein Überschreiten als Verlassen des Landes der Verheißung wird daher häufig als Allegorie für das Sterben verwendet, so auch in der deutschen Redensart „über den Jordan gehen“.

Der Jordan ist die wichtigste Süßwasserquelle sowohl für Israel als auch für Jordanien. So werden von 1200 Mill. m3 Wasser, die der Jordan im Jahr führt, von Israel allein aus dem See Genezareth 500 Mill. m3 entnommen. Dieses Wasser dient vor allem zur Bewässerung der Landwirtschaft in der Negev-Wüste und zur Versorgung der Städte mit Trinkwasser. Durch die ständige Wasserentnahme verkommt der Jordan im Verlauf zum Rinnsaal aus Abwässern. Jährlich fließen nur noch kümmerliche 200 Mill. m3 Wasser in das Tote Meer, was das dramatische Sinken dessen Meeresspiegels zur Folge hat.

Im Judentum hat der Jordan Bedeutung als der Fluss, den das Volk Israel bei der Landnahme Kanaans nach der Wanderung durch die Wüste unter der Führung Josuas überschritt (Jos 3 EU).

Bedeutsam ist der Jordan für Christen. In der Gegend um Jericho wird die Stelle lokalisiert, an der sich nach neutestamentlicher Überlieferung Jesus von Johannes dem Täufer taufen ließ. Noch heute lassen sich viele Christen im Jordan taufen, vor allem in Jardenit, einer Taufstelle am Südende des See Genezareth.

Die Stadt Jericho


Jericho in den Palästinensischen Autonomiegebieten am Westufer des Jordan galt lange als die älteste und mit ihrer Lage von 250 Meter unter dem Meeresspiegel auch als tiefstgelegene Stadt der Welt. Sie lag an einer uralten Handels- bzw. Karawanenstraße und kontrolliert die Furt durch den Jordan. Die heutige Einwohnerzahl beträgt etwa 25.000.
Nach dem Buch Josua wurde das von Jebusitern bewohnte Jericho von den Israeliten erobert und zerstört. Der Name der Jericho-Trompete leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall von Jericho ab, bei dem der Klang von Trompeten die Stadtmauern zum Einsturz gebracht haben soll.
Wer sie wieder aufbaue, dessen erstes Kind solle sterben, heißt es gleichenorts. Später, unter König Ahab (1. Buch der Könige, Kapitel 16) wurde Jericho wieder befestigt, und das erste Kind des Erbauers soll gestorben sein.
Im Neuen Testament ist mehrfach von Jericho die Rede, so trifft Jesus nach Lukas 19, 1-10 in Jericho auf den Zöllner Zachäus und nach Markus 10, 46-52 geschieht hier die Heilung des Blinden Bartimäus.

Die Stadt Tiberias

Die Stadt Tiberias liegt in Galiläa im Staat Israel (Nordbezirk), am Westufer des See Genezareth, der nach der Stadt auch „See von Tiberias“ genannt wird. Sie ist mit knapp 40.000 Einwohnern die größte Stadt im Jordantal. Die Stadt erstreckt sich vom See, der 212 m unter NN liegt, bis zu einer Höhe von 457 m über dem Wasserspiegel des Sees (245 m über NN).

Nach urchristlichen Quellen wurde Johannes der Täufer vor dem Jahr 30 in Tiberias hingerichtet.

Die Stadt wurde von Herodes Antipas ab 17 n. Chr. erbaut und löste Sepphoris als Hauptstadt der Tetrarchie Galiläa - Peräa ab. Den Namen wählte Herodes zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die Stadt wurde im römisch-griechischen Stil mit Palästen und typisch römischen Bauten wie Forum, Theater und Rennbahn erbaut; dabei wurden teilweise auch jüdische Gräber überbaut, weswegen die Stadt von gläubigen Juden zunächst als „unrein“ gemieden wurde.

Programm Donnerstag 25.10.2007


Foto: Tiberias am See Genezareth. Blick auf die Promenade am Hafen.

7.00 Uhr Frühstück, Koffer einladen

8.00 Uhr Abfahrt nach Tiberias

Zwischen Jerusalem und Jericho hl. Messe, Fahrt zur Taufstelle Jesu
Aussichtspunkt auf Jericho und Jericho, Gang oder Fahrt zu einer Quelle

Mittagessen

Weiterfahrt am Jordan entlang nach Tiberias, Jakobsbrunnen, wenn möglich
Ankunft im Hotel Ron Beach in Tiberias

19.00 Uhr Abendessen

20.30 Uhr Abendrunde mit Rück- und Vorschau